Freitag, 19. Februar 2016

Erwerbsminderungsrente

Heute habe ich den Bewilligungsbescheid über die volle Erwerbsminderungsrente erhalten.

Ja, ihr habt richtig gelesen: v o l l e  Erwerbsminderungsrente.

Ich hätte im Leben nicht damit gerechnet. Seit 6 Wochen weiss ich, dass die volle Erwerbsminderung festgestellt wurde.
Anfang Januar habe ich, mal wieder aus einem Bauchgefühl heraus, bei der Rentenversicherung angerufen um den Bearbeitungsstand zu erfahren.
Ich musste zweimal nachfragen, als mein Sachbearbeiter mir am Telefon erklärte, dass die volle Erwerbsminderung festgestellt wurde.
Im Leben hätte ich nicht damit gerechnet. Es ist nicht so, dass ich das nicht will, denn ich habe in den letzten Wochen gemerkt, dass ich mit diesen Schmerzen n i c h t  arbeiten kann!
Seit heute weiss ich nun auch für welche Dauer die Rente vorerst bewilligt wurde: 31.12.2017.
Meine Bedenken bezüglich des finanziellen Chaos haben sich seit heute morgen auch zerstreut.
Es reicht gut zum Leben aus. Nun muss ich noch den Antrag bei meiner Zusatzversorgung stellen und dann kann ich mich voll und ganz meiner Gesundheit widmen.

Diese Entscheidung löst soviel Gefühle in mir aus, dass ich mich in den letzten Wochen seit Kenntnisnahme erstmal sortieren musste. Ich weiss nur eines: es war die richtige Entscheidung. Eine Wahl hatte ich auch zu keiner Zeit. Nun ja, ich hätte sagen können: ja, ich kann arbeiten. Und dann hätte ich mich den wahnsinnigen Schmerzen weiter so gemacht wie in der Vergangenheit.
Nein, es ist schon gut so, wie es jetzt ist.

Auch, wenn der Fuß sich alles andere als gut anfühlt.
Er ist nach wie vor dick und warm und schmerzt nach Belastung höllisch. Die Gehstützen bringen auch nicht viel Linderung.
Am 10.03. ist der nächste Kontrolltermin in der Klinik. Und eines weiß ich jetzt schon mit Sicherheit: ich habe zwei Fragen und die werde ich definitiv stellen.
Was ist mit meinem Fuß los? Können wir da noch was machen oder muss ich mit diesem "Zustand" jetzt leben? Und bitte: keine Versuche mehr und auch keine "gutgemeinten" Ratschläge von Assistenzärzten, die der Operateur dann wieder revidiert.
Auch, wenn es vorlaut erscheinen mag: ich  habe in den vergangenen Jahren soviel gesehen und erlebt, was meine Knochen angeht, ich denke ich weiß schon einiges.
Mein Operateur hat mein vollstes Vertrauen und egal wie er auch entscheidet, ich weiß, dass es das Richtige ist.

Nun ist es also an der Zeit, dass ich zu meinen Schmerzen offiziell stehen darf und kann.
Nicht, dass ich das nicht schon vorher gekonnt hätte, aber da ist meine verkorkste Kindheit in der mir Erkrankung, Schmerzen und Weinen durchaus anders beigebracht wurden. Ich habe das meist mit mir selbst ausgemacht.
Jetzt ist es Gott sei Dank vorbei und ich werde es auf jeden Fall irgendwie meistern.
Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass die Schmerzen doch wieder verschwinden.
Natürlich stellen sich mir auch wieder Fragen: ist es einfach die verzögerte Heilung? Und, wenn dem so ist: wie lange warten wir bis...? Ja, bis was eigentlich? Ich bin sehr gespannt was ich am 10.03. erfahren werde.
"Zeit" habe ich ja nun. Für weitere Eingriffe oder auch alternative Behandlungsmethoden...



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