Freitag, 25. Juni 2010

Umdenken

Meine Reha neigt sich dem Ende zu.
Nach einer Woche Verlängerung war ich nun insgesamt 4 Wochen dort.
Fazit: die Beweglichkeit im Fuss hat sich verbessert und die Kraft in den Beinen.
Soweit so gut.
Die Schmerzen sind leider immer noch da.
Für die Zukunft heisst das: für längere Strecken die Gehstützen nehmen und wegen der Schmerzen muss ich nun doch nochmal in der Klinik vorsprechen. Es hilft nichts, die Schmerzen haben ja eine Ursache und diese muss herausgefunden werden.
Ich habe diesbezüglich schon wieder ein ganz mulmiges Gefühl im Bauch, denn ich sehe hier die Gefahr, dass die Schmerzen in ursächlichem Zusammenhang mit meiner verkürzten Achillessehne stehen.
Sollte dies der Fall sein werd ich wohl um die operative Verlängerung der Achillessehne nicht herumkommen.
Am liebsten würde ich einfach nicht mehr hingehen, aber der "Zug" ist abgefahren.
So wie das Gelenk aussieht kann es auch durchaus sein, dass die Schmerzen nach Belastung jetzt immer da sein werden.
Ich will letzteres nicht hoffen, aber ich merke auch, dass man keine 20 mehr ist.
Es fällt mir immer noch schwer auf die Veränderung einzustellen, das gebe ich offen zu.
Und mein rechtes Gelenk fängt auch wieder an zu "mucken". Was ja eigentlich nur die logische Konsequenz aus der Überlastung ist.

Alles in allem hat mir die Reha schon etwas gebracht und ich habe auch einiges gelernt.

Neue Erfahrungen durfte ich auch schon machen, weil man nicht mehr so schnell wie sonst ist.
Kommentare wie: "Du hast doch eine Reha gemacht, also bist Du jetzt erholt und fit"
oder: "Dann ist der Fuss jetzt wieder heile"
sind nur ein paar Auszüge von Aussagen die man nicht wirklich braucht.
Habe mir schon mal ein dickes Fell bestellt, denn ich denke da kommt in Zukunft noch mehr...

Leute, ich habe echt ein bischen Angst wieder zum Doc zu gehen, denn wer hört schon gerne die Wahrheit?
Im Moment weiss ich auch noch gar nicht so recht, wie ich mit einer weiteren OP umgehen sollte.
Das in ferner Zukunft noch weitere OP´s kommen steht ausser Frage. Das ist sozusagen schon vorausgesagt und nicht mehr abwendbar. Aber in diesem Jahr noch eine OP?
Mich gruselt´s allein an dem Gedanken daran.

Jetzt werde ich aber erstmal die Reha beenden, dann wieder arbeiten gehen (nach knapp 5 Monaten!!!) und zum guten Schluss meine Urlaube geniessen.
Wenn ich da meine Energien wieder aufgetankt habe, dann werde ich tief einatmen und -hoffentlich zum allerletzen Mal in diesem Jahr- eine weitere OP über mich ergehen lassen.

So ist der Plan. Aber lief dieses Jahr eigentlich schon irgendetwas mal nach Plan?
Nicht wirklich.
Aber dann könnten wir jetzt mal damit beginnen.
Nächste Woche habe ich erstmal Termin bei meinem niedergelassenen Chirurgen.
Vielleicht kann ich dort schon etwas in Erfahrung bringen ob ich die Sehne verlängern lassen sollte, oder eben nicht.

Ach, bevor ich es vergesse: ich hatte immer gedacht, wenn man im Büro arbeitet kann es einem nicht passieren, dass man gesagt bekommt wieviele Stunden man höchstens mit seinen Sprunggelenken täglich noch arbeiten sollte.
Gestern wurde ich eines besseren belehrt: höchstens 5 Stunden täglich soll ich mit meinen Sprunggelenken noch arbeiten.
Und das, obwohl ich die Möglichkeit zur Hochlagerung der Beine habe.
Die Knie hängen mit der Zeit unausweichlich durch und damit haben wir die nächste Folgeeerkrankung.
Puuuh, das hat mich doch ein wenig umgehauen.
Die "Einschläge" kommen näher *g*

Tja, was soll ich sagen?
Das ganze geht langsam tierisch auf die Psyche. Diese Dauerschmerzen sind manchmal ganz schön deprimierend. Vor allem wenn man sie so nicht kennt.
Bisher hatte ich die Schmerzen in der Intensität nicht und schon gar nicht so lange.
Ich habe mich gefragt, wie das wohl diejenigen machen die chronische Schmerzen haben?

Allerdings muss ich beim Chirurgen erstmal abklären ob nicht doch die Achillessehnenverkürzung oder evtl. noch etwas anderes die Ursache für die Schmerzen ist.
Sollte das nicht der Fall sein, dann werde ich mich mal an eine Schmerzambulanz wenden.
So wurde mir das weitere Prozedere diesbezüglich jedenfalls mitgeteilt.

Eine Nachsorge, nach der Reha, bekomme ich auch noch. Dauert dann 3 Monate und beeinhaltet MTT und Wassertherapie. Klingt gut. Finde ich auch gut. Alles weitere wird sich in den nächsten Wochen und Monaten zeigen.

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