Donnerstag, 24. September 2015

Geduld

Vor einiger Zeit hatte ich in diesem blog schon mal darüber geschrieben, dass ich mir bei dieser Erkrankung wie in einer Achterbahn vorkomme. Wobei ich vorrangig die gefühlsmäßige Achterbahn meine.
Seitdem ich das letzte Mal in der Klinik war befinde ich mich wieder ganz unten was das angeht.
Und schon habe ich wieder ein schlechtes Gewissen, wenn ich darüber schreibe, weil ich froh sein kann, dass alles ganz gut eigentlich aussieht.
Ich habe keinen Schwamm und diese olle dazugehörige Pumpe. Schon mal gut und ich bin auch riesig erleichtert darüber. Auch ist kein Keim nachgewiesen worden (vermutlich hätte ich dann eben genau diese Pumpe).
Trotzdem ist bei mir seit der letzten OP die "Luft raus". Als ich da so in meinem Bett vor der OP Schleuse wartete hatte ich das irrsinnige Verlangen einfach aufzustehen und vor allem davonzulaufen.
Mir wird das langsam alles zuviel und mein Galgenhumor und der Kampfgeist schwinden zunehmend. Ich würde gerne mal wieder die Akkus aufladen, aber im Moment funktionieren alle diese kleinen Ablenkungsmanöver, die ich sonst immer parat hatte, nicht.

Eigentlich hätte ich  heute in der Klinik anrufen müssen um meinen Histologischen Befund zu erfragen. Und ganz gegen meine Art habe ich es nicht getan. Ich kann im Moment einfach nicht. Mir fehlt die Kraft dazu. Wahrscheinlich wird die Histologie ohne Befund sein, aber was ist wenn nicht?
Ich brauche noch ein paar Tage Zeit um den Anruf zu erledigen.
Naja, und wenn etwas gravierendes sein sollte bekomme ich höchstwahrscheinlich von anderer Stelle  d e n  entsprechenden Anruf.

Ich bin so müde, ich mag im Moment nicht kämpfen. Am liebsten würde ich mir die Bettdecke über den Kopf ziehen.

Too much! :(

Dann hatte ich einen "Plan" gemacht. Aber auch der ist inzwischen wieder hinfällig. Ich wollte das alles schnell hinter mich bringen. Vielleicht dieses Jahr noch das Metall aus dem Fuß.
Aber eine entsprechende Nachfrage ergab die Ernüchterung: Implantatentfernung frühestens 1 - 1.5 Jahr postoperativ, da die Gefahr einer Pseudarthrose sonst zu hoch ist.
D.h. ich fange nächstes Jahr wieder an!
Nicht zu ändern, manche Dinge sind halt so wie sind.

Jetzt besteht meine Aufgabe bis zum nächsten Kontrolltermin also wieder darin zu warten.
Warten ob meine neue Wunde/Narbe vom 18.9. ohne Probleme verheilt oder mich erneut eine Wundheilungsstörung  ereilt.
Warten was das Röntgenbild am 29.10. ergibt.
Und mich fragen was mit meinem Job ist? Werde ich später noch die langen Büroflure entlanglaufen können, und das nicht nur einmal sondern wiederholt am Tag? Und die Flure sind wirklich lang, hier übertreibe ich nicht. Und ich laufe wirklich nicht nur einmal um eine Akte zu holen oder zu kopieren.

Fragen über Fragen die man jetzt natürlich auch noch nicht beantworten kann.

Jeder neue Verbandwechsel bleibt spannend und am liebsten wäre ich jetzt mal ganz woanders - ganz weit weg......

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