Dienstag, 14. August 2018

Tagesklinik/Tag 23

Was für ein Tag!!! 
(Und er ist noch nicht mal zu Ende...)
Das ging heute Nacht schon los. Ständig drehte ich mich im Bett um, weil ich aufgrund immenser Schmerzen nicht wusste, wie ich liegen sollte.
Als es anfing zu dämmern wurde ich von Unruhe und Übelkeit wach.
Och, nö! Ich war so glücklich, dass ich gestern Abend relativ ruhig war und nun das!
Morgens um 6 Uhr ist das wirklich nicht die richtige Uhrzeit um sowas auszuhalten.
Aber es half alles nichts: es wurde nicht besser.
Also stand ich auf und begann meinen Tag mit dem "Notfallkoffer" und sämtlichen "Skills" die mir um die Uhrzeit einfielen.

Z.K.! (Zum K....!!!)

Mir ging es richtig schlecht.
An Frühstück war gar nicht erst zu denken, so schlecht wie mir war. Und das, wo ich ohne Frühstück eigentlich nie aus dem Haus gehe!
Aus diesem Grund Frühstück vorbereitet und mitgenommen.
Rein in die Bahn und im Fahrtverlauf fast erschlagen von den vielen Menschen. Wenigstens hatte ich einen Sitzplatz. Trotzdem hatte ich das Gefühl zu ersticken. So viele Menschen konnte ich heute überhaupt nicht gebrauchen.
Ich war heilfroh, dass, das erste, was heute Morgen in der Tagesklinik anlag, "Achtsamkeit" war.
Das war für mich allerdings alles andere als leicht, so bescheiden wie es mir ging.
Ich hatte Mühe in die Übung "reinzukommen". Jedoch, es klappte schlussendlich: ich hatte mich tatsächlich etwas heruntergefahren.
Puh! Gott sein Dank, denn als nächtes stand ein Einzelgespräch mit dem Psychologen an.
Mir war fast klar, dass ich im Verlauf des Gespräches wieder an meine Grenzen stossen würde.
Und richtig. Mal wieder ging es um Emotionen.
Das macht mich richtig fertig, denn ich habe nie gelernt richtig meine Emotionen einzusetzen.
Als Kind wurde ich geschlagen und, wenn ich dann weinte gab es noch mehr Schläge.
Ein ernstes, sehr ernstes Thema.
Nach diesem Gespräch musste ich erstmal an die frische Luft. Kopf frei bekommen. Hat auch funktioniert, leider bekam ich auf dem Rückweg eine halbe Panikattacke.
Zum Abschluss des heutigen Tages war dann die Visite an der Reihe und die wirkt gerade immer noch bei mir nach.

Meine ganze Wut und aufgestauter Frust entluden sich auf einmal. Meine Hände zitterten und tief im Inneren wusste ich , dass ich eigentlich anders reagieren sollte.
Eigentlich.
Habe ich aber nicht. 
Ist es nicht genau das, warum ich in der Tagesklinik bin und woran ich arbeiten muss?
Aber das gesagte ist gesagt und ändern kann ich es jetzt nicht mehr. In dem Moment war es mir auch wirklich egal. Das aufgestaute brauchte ein Ventil, musste raus. Und als es das war, bekam ich sofort wieder mein schlechtes Gewissen.
Allerdings war ich immer noch wie paralysiert.
Auf dem Weg zur Bahn stellte ich dann fest, dass die Straßenbahn nicht regelmäßig fuhr, bzw. aufgrund einer Störung gar nicht fuhr.
Das war definitiv zu viel!
Nachdem ich 5 Min an der Haltestelle ausgeharrt hatte, während die Menschenmasse immer mehr wurde, beschloss ich meinen Mann anzurufen.
Und, ich hatte Glück: heute war er ausnahmsweise mit dem Auto und konnte mich abholen.

Wie schön! 😍😘



Und nun sitze ich hier, lasse den Tag Revue passieren und fühle mich, ehrlich gesagt, richtig schlecht., wegen meines Wutausbruches vorhin.
Der, meiner Meinung  nach, gerechtfertigt war, aber ich habe so das dunkle Gefühl ich bin wieder Menschen angegangen, die schon alles für mich getan haben und überhaupt nichts dafür konnten.
Mist!
Traurig.
Nun ja...Ändern kann ich es jetzt eh nicht mehr. Ich hoffe, dass die betreffenden Personen richtig damit umgehen können.
Sind ja schliesslich Fachleute.
Trotzdem tut es mir igendwie leid mal wieder nicht die richtige Tonwahl getroffen zu haben und hoffe, ich kann darüber nochmal reden und erklären was ich wie gemeint habe.

Bin immer noch relativ ruhig. Zu ruhig, schon fast lethargisch.
Ist mir auch alles zuviel gerade.
'Werde mich jetzt ' ne Auszeit gönnen und hoffe morgen wird alles besser....

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